Therapie

Akutmedikation der Migräne

Zur akuten Behandlung mittelschwerer oder schwerer Migräneattacken stehen Triptane in verschiedenen Darreichungsformen als Tabletten, Schmelztabletten, Nasenspray und Subkutan-Injektionen (Injektion unter die Haut) zur Verfügung.

  • Orale Triptane

    Triptane sind Arzneimittel, die generell nach Beratung und Verordnung durch einen Arzt eingenommen werden sollten. Für den Notfall sind niedrig dosierte orale Triptane zum Einnehmen (Naratriptan, Almotriptan und Sumatriptan) auch freiverkäuflich in Apotheken erhältlich. Alle anderen Triptane sind verschreibungspflichtig.

    Viele Betroffene kommen mit Tabletten oder Schmelztabletten gut zurecht. Jedoch bei rasch ansteigender Schmerzintensität, Übelkeit sowie Erbrechen oder besonders schweren Attacken zeigen orale Triptane häufig keine ausreichende Wirkung. Es dauert zu lange, bis sie über den Magen-Darm-Trakt ins Blut aufgenommen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Magen und Darm während der Attacke langsamer arbeiten. In diesen Fällen können Nasensprays oder subkutane Injektionen eingesetzt werden.

  • Nasale Anwendung

    Einige Triptane stehen auch als Nasenspray zur Verfügung. Hier wird ein gewisser Teil des Wirkstoffes direkt über die Nasenschleimhaut aufgenommen. Der Großteil jedoch wird wie bei Tabletten verschluckt und über den Magen-Darm-Trakt verstoffwechselt.

  • Subkutane Injektion:

    Die subkutane Applikation von bspw. Sumatriptan direkt unter die Haut ist vor allem dann von Vorteil, wenn Migräneattacken:

    • sehr rasch eine hohe Schmerzintensität erreichen,
    • früh morgens aus dem Schlaf heraus auftreten,
    • mit ausgeprägter Übelkeit und Erbrechen einhergehen,
    • oder wenn orale Triptane keine ausreichende Wirkung zeigen.


    Und immer dann, wenn man eine sehr schnelle Schmerzlinderung braucht (unterwegs, beim Kindergeburtstag, bei der Sitzung mit der Geschäftsleitung), ist eine Applikation unter die Haut von Vorteil.

Es ist wichtig, Triptane oder Schmerzmittel rechtzeitig und hoch genug dosiert einzusetzen, damit sie eine gute Wirkung entfalten können. Bei Übelkeit und Erbrechen umgeht man mit der subkutanen Gabe effektiv den Magen-Darm-Trakt, was ein großer Vorteil sein kann. Übelkeit kann zusätzlich mit einem Antiemetikum (einem Medikament, das Erbrechen verhindert) behandelt werden. Vergleicht man die Studiendaten der verschiedenen Darreichungsformen, zeigt die Injektion den schnellsten Wirkeintritt. Die Injektion gilt auch als die am stärksten wirksame Behandlungsform der akuten Migräneattacke.1

Wichtig ist:

  • Die Einnahme der Akutmedikation muss rechtzeitig erfolgen.
  • Je nach Patient und Schwere der Attacke sowie Begleitsymptomen ist es wichtig, das jeweils passende Akutmedikament zu wählen.
  • Gegebenenfalls können einfache Analgetika (z.B. Naproxen) mit Triptanen kombiniert werden, um eine längere Wirksamkeit zu erzielen.
  • Die spezifischen Migränemittel, die Triptane, stehen als Tablette, Schmelztablette, als Nasenspray oder als Fertigpen zur Applikation unter die Haut zur Verfügung.
  • Für die Akutbehandlung schwerer Migräneattacken, sowie besonders bei Übelkeit und Erbrechen, bietet die subkutane Darreichung der Triptane besondere Vorteile.
  • Bei Übelkeit und Erbrechen können zusätzlich spezielle Medikamente gegen die Übelkeit eingenommen werden (z.B. Metoclopramid als Tabletten oder Zäpfchen oder Domperidon als Tabletten) .

Wenn Sie Fragen zu Ihrer Medikation haben, halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt. (Anlaufstellen).